Dec 18, 2017
Hi zusammen,
aus gegebenem Anlass war ich ja gezwungen mich etwas näher mit dem Thema Abdichten und Kleben bzw. mir Dicht- und und Klebstoffe mal etwas näher anzuschauen. Die beiden bekanntesten Lager sind hier natürlich einerseits die Produkte von Sika und auf der anderen Seite die von Dekalin. Wobei man sagen muss das Sika da noch etwas bekannter ist als Dekalin. Denn von Dekalin kennt man erstrangig eher das "Dekalin Deaseal". Dekaseal ist ein reiner Dichtstoff mit eigentlich keiner Klebewirkung. Das ist wohl der grösste Unterschied zu den Produkten von Sika. Sika hat tendenziell her Klebstoffe sowie Dicht- und Klebstoffe. Letzteres also salopp gesagt eher ein Hybridstoff der abdichtet und klebt. Das gibts auch von Dekalin. Was viele nicht wissen. Andererseits ist mir zum Bsp. kein Sika Alternativprodukt zu Dekaseal bekannt. Es gibt sicherlich noch eines von einem weniger bekannten Hersteller, aber von dem bekanntesten Mitbewerber Sika ist mir persönlich zumindest keines bekannt.
Ok so viel zu den beiden grössten Lagern an sich. Was galt es zu erledigen und für was habe ich mich entschieden und warum.
Und dann gibt es da noch das Butyl Dichtband diversester Herstellen. Warum ich das als Super Tipp dankend mitgenommen habe....mehr dazu im Beitrag.
Also, unser Wohnwagen war ja nach wie vor undicht. Betonung auf WAR, denn mittlerweile ist er bis jetzt mal dicht.
Und zwar kam das Wasser im Bug durch die Schrauben welche als
Konterschrauben von innen nach außen geführt waren, um den
Plastikfender zu halten, durch. Im Heck kam das Wasser letztlich
durch die Befestigungsschraube des Plastik-Heckfenders oben auf dem
Dach. Hier wurde die Schraube von oben durch den Kunststoff, durch
die Aluhaut in die Konstruktion geführt. Naja das Schraubenloch war
eher ein Langschlitz, was bei genauerem überlegen auch logisch ist.
Des weiteren gab es auch hier Schrauben welche von innen nach außen
geführt wurden als -ich nenn sie einfach so- Konterschrauben.
Somit galt es bei beiden Fendern alle Schraubendruchführungen neu
abzudichten. Gleichzeitig wollte ich mein Vertrauen nicht nur in
die Hände der bloßen Verschraubung und Abdichtung legen. Somit
sollten die Fender auch verklebt werden. Naja zumindest etwas, denn
wenn man doch mal an die Kederleiste ran müsste und man die Fender
vollflächig verklebt, dann bekommt man die nicht mehr
weg.
Ich habe mich vorab ausgiebig belesen und nachgefragt wo, was
wann wie ich da nun welches Mittel einsetzen solle.
Der erste Gedanke ist da immer Sikaflex als Klebe- und Dichtstoff.
Denn das kennt man, liest man immer wieder und über all. Aber der
Name sagt es bereits. Sikaflex klebt und dichtet. Hier ist die
Klebekraft aber allem Anschein nach bereits so hoch das man mit
Sikaflex verklebte Teile nur noch mit hohem mechanischem Aufwand
wieder voneinander gelöst bekommt. Das wollte ich aber nicht. Ich
will ja bei einer eventuellen Demontage nichts zerstören.
Hier kommt Dekalin Dekaseal xxxx ins Spiel. Bzw. die 4x stehen
für die vierstellige Nummer hinter dem Namen welche wiederum für
den Farbton steht. Ansonsten ändert sich da nichts dran. Es gibt
einfach diverse Farbtöne davon.
Dekaseal wird überall da eingesetzt wo rein nur abgedichtet werden
soll und eine möglichst hohe Flexibilität bestehen bleiben soll.
Ihr alle kennt das komische klebrige Zeug was so unschön neben den
Kederleisten raus quilt. Mal mehr mal weniger. Das ist mit höchster
Wahrscheinlichkeit Dekaseal. Es ist höchst flexibel und vor allem
über Jahre hinweg dauerleastisch. Nachteil: Es ist zwar klebrig und
"bäppig", aber es klebt null.
Also mit Dekaseal etwas klassisch zu verkleben ist schlicht nicht
möglich. Deswegen wird Dekaseal überall dort eingesetzt wo zwar
etwas abgedichtet werden soll, dieses aber mittels Schrauben fest
miteinander verschraubt ist. Und hier ist mir kein Produkt bekannt
von Sika bekannt welches diese Anforderungen an Flexibilität und
dauerelastitiztät erfüllt.
Sikaflex ist hingegen eher zum kleben und dichten. Also dort wo Schrauben eher zweitrangig eingesetzt werden. Wenn überhaupt. Denn es gibt auch Kraftklebestoffe von Sika, welche komplett ohne Verschraubung auskommen. Diese werden zum Bsp. beim anbringen der Halterungen für die Solarpanele.´verwendet. Diese wieder weg zu bekommen ist oft nur mit einer sogenannten Seilsäge möglich.
Das heisst aber nicht das es keine Klebstoffe von Dekalin gibt. Insgesamt habe ich mich deutlich mehr mit den Dekalinprodukten befasst als mit den Sika Produkten.
Hier gibt es unter anderem Dekalin Dekasyl MS-1, MS-2, MS-5 und MS-7.
Aber wo ist nun der Unterschied zwischen Dekalin und Sika? Der Hauptunterschied liegt in der Chemie. Denn bei den Sika Produkten zum kleben, muss die Oberfläche je nach Einsatzzweck noch vorbehandelt werden. Um maximale Klebekraft zu erreichen muss man bei Sika noch einen sogenannten Primer einsetzen. Durch dieses entfaltet der Kleber aus der Tube seine volle Kraft. Hier handelt es sich um einen Kompenentenkleber welcher mit dem Primer zu einem Elastomer reagiert. Bei Dekalinprodukten ist das nicht notwendig. Denn es handelt sich hierbei um sogenannte MS-Polymerverbindungen.
OK, fassen wir diesen irrwitzigen Exkurs nochmals zusammen und ein paar Tipps gibts auch noch:
Dekalin Dekaseal:
Dekalin Dekasyl MS-2
Butyl Dichtband:
Hier kann ich gar nicht so viel zu den Eigenschaften sagen.
Dieses wurde mir von der Werkstatt empfohlen. Ich solle es auf
jedes Loch wo eine Schraube kommt aufkleben und nur schon durch das
Butylband würde sich das ganze abdichten. zumal durch das
festziehen sich das Butylband auch noch verpresst.
Butylband ist irgendwie wie Doppelseitiges Klebeband NUR wesentlich
weicher und klebriger. Dreht man dort eine Schraub durch zieht sich
das Butylband um das Gewinde der Schraube.
ich hatte ca. 2mm dickes Butylband von der Werkstatt mitbekommen.
Es gibt natürlich auch dünneres. Nur war ich da ganz froh um das
dicke Band. Denn gefühlt muss man ja schon etwas Material haben zum
verpressen und verdrehen. :-)
Dekalin Dekasyl Ms-5 und
MS-7
Diese beiden kamen nicht in Frage da es sich hierbei um Kraftkleber
(MS-5) und die transparente Form des Dcihtstoffes (MS-7)
handelt. Soweit ich gelesen habe verhält es sich bei den Dekalin
Klebeprodukten wie bei den Sikafelx Klebeprodukten: Was damit
zusammengeklebt wurden, bekommt man nicht mehr auseinander. Und das
wollte ich ja nicht.
Wenn es soweit ist und ich mir definitiv Solarpanelen auf das Dach
montiere werde ich mich sicher ausgiebig mit den Kraftklebeestoffen
befassen. Diesmal ging es vornehmlich um das abdichten. .... und
ein bisschen kleben :-)
LG Dominic